Am 14.05.2020 habe ich als Zuhörer die Ratssitzung der Stadt Beverungen verfolgt. Gleich an erster Stelle als Tagesordnungspunkt 1 ging es um das „Zentrale Bereitstellungslager für schwach- und mittelradioaktiven Atommüll“ in Würgassen. Nach einem kurzen Sachstandsbericht von Bürgermeister Hubertus Grimm machten die Fraktionssprecher Günter Weskamp (CDU), Roger van Heynsbergen (SPD), Hans-Jürgen Oppermann (FDP) und Gisbert Bläsing (Bündnis 90/Die Grünen) ihre Positionen zu diesem Thema deutlich. Einvernehmlich wurde klar gestellt, dass die seitens der Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung mbH (BGZ) dargelegten Auswahlkriterien keineswegs ihre Zustimmung finden. „Mit den Dummen auf dem Lande kann man es ja machen“, so Günter Weskamp. Allein die Frage der Verkehrsanbindung, die sich derzeit für die Anbindung der gesamten Region an den Personennahverkehr mehr als mangelhaft darstellt, gilt es im besonderen Maße zu hinterfragen. Darüber hinaus sind wichtige Kriterien, wie die Hochwassersituation, Bodenuntersuchungen und die Verkehrsinfrastruktur, noch völlig offen. Auch die wichtige touristische Ausrichtung unserer Region müsste faktisch neu konzipiert werden. Die Konzeption zur Renaturierung und Freizeitgestaltung rund um den Weserberglandsee in Lauenförde, das Weltkulturerbe Corvey und der Hafenneubau in Bad Karlshafen seien hierfür beispielhaft genannt. Ein seit Mitte März eingefordertes Gespräch von MdB Christian Haase, zusammen mit den Abgeordneten und den Hauptverwaltungsbeamten aus der Region, mit der Umweltministerin, steht bis heute aus. So geht man nicht miteinander um! Darüber waren sich alle Anwesenden einig. Herr Möbius von der BGZ war persönlich vor Ort, um sich ein Stimmungsbild zur beschriebenen Situation zu verschaffen. Lassen Sie uns zusammenstehen und das „Zentrale Bereitstellungslager für schwach- und mittelradioaktiven Atommüll“ verhindern.
